Hand in Hand mit den archäologischen Grabungen fanden in den letzten Jahren umfassende Sanierungsmaßnahmen im Kloster Wedinghausen statt. Der Ostflügel wurde von 2018 bis 2020 von soan architekten (Bochum/Darmstadt) in einem Team um Dirk Boländer und Gido Hülsmann als Wohntrakt hergestellt.
Ziel war es, die besondere Qualität der historischen Bausubstanz zu erhalten und diese in einen Dialog mit modernen Elementen zu bringen. Bewusst eingesetzte Materialien – langlebig und natürlich – lassen den Verzichtsgedanken der Prämonstratenser bis heute fortleben. Ein Teil des originalen Dielenbodens wurde aufwendig entnommen, restauriert und wieder eingesetzt. Historische Elemente wie Wandfresken blieben erhalten.
Das Ergebnis verknüpft die geschichtliche Bedeutung des Ortes mit den Vorstellungen der künftigen Nutzer: Der Historie wird Respekt gezollt – dennoch herrscht keine museale Atmosphäre. Schließlich werden die Räumlichkeiten nun, über 200 Jahre nachdem die letzten Chorherren sie verlassen mussten, wieder mit Leben gefüllt: Durch die junge Katholische Gemeinschaft Shalom, die seit 2020 das Obergeschoss bewohnt, und die Pfarrgemeinde St. Laurentius, die den Kapitelsaal nutzt. Ein weiteres Kapitel der Klostergeschichte wurde aufgeschlagen.