Europäisches Erbe

In vielfältiger Hinsicht handelt es sich beim Kloster Wedinghausen um ein Kulturerbe von europäischer Bedeutung.

Schon im Mittelalter konnte die Stadt Arnsberg die deutschlandweit einmalige Konzentration von drei Prämonstratenserklöstern vorweisen: Nach der Stiftung des Klosters Wedinghausen im Jahre 1173 kamen kurz darauf die Frauenstifter Oelinghausen (1174) und Rumbeck (1192) hinzu. Alle drei liegen im Abstand von nur 12 km Luftlinie. Glücklicherweise haben alle Klosterkirchen und deren Ausstattungen die Aufhebung in den Jahren 1803/04 unbeschadet überstanden. Beachtliche Teile der Klosteranlagen sind bis heute erhalten.

Einen Höhepunkt in der bewegten Klostergeschichte markiert das Jahr 1794: Der Kölner Kurfürst Maximilian Franz von Österreich floh mitsamt Domkapitel und Domschatz vor den vorrückenden französischen Truppen Napoleons nach Wedinghausen. Die Kirche St. Laurentius wurde zur Bischofskirche und zur Herberge des weltberühmten Schreins und der Reliquien der Heiligen Drei Könige. Nach der Aufhebung des Klosters gelangte der Domschatz 1804 wieder zurück nach Köln. Heute erinnert an diesen spannenden Teil der europäischen Geschichte ein Relief im linken Seitenaltar, das die Verehrung der Heiligen Drei Könige zeigt. Es wurde der Arnsberger Kirche vom Kölner Domkapitel als Dank für die fast 10-jährige sichere Zuflucht geschenkt.

Die figürlichen Fresken, die in der mittelalterlichen Grabkammer entdeckt wurden, sind in Europa bislang so gut wie unbekannt.

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Der Kulturtransfer spielte auch schon bei der Besiedlung des Klosters Wedinghausen eine große Rolle: Seine ersten Bewohner wurden auf Bitten des Klostergründers Heinrich I. aus dem niederländischen Kloster Marienweerd bei Utrecht nach Wedinghausen entsandt.